Mittwoch, 4. November 2009

Tulpen für München

Wie viel Luis van Gaal verträgt ein Rekordmeister? Diese Frage muss man sich spätestens nach der gestrigen Champions-League-Niederlage gegen Bordeaux (0:2) stellen. Der FC Bayern wollte und musste siegen, spielte ohne die kreativen Geiste Ribery und – temporär - Robben aber erschreckend uninspiriert, um nicht zu sagen: schwach und unansehnlich. Ein Querpassfestival mit rumpelnden Stürmern, einer nicht-existenten Kreativabteilung im Mittelfeld und Verteidigern, die zwischen martialischem Übermut und befangener Lethargie pendelten.
Trotz bescheidendem Status Quo beim deutschen Kick-König sitzt Trainer Luis van Gaal erstaunlich sicher im Sattel. Das ist neu beim FC Bayern München. Die Bayern-Kritik ist groß in der deutschen Medienlandschaft, nur ausgewählte Häuser trauen sich jedoch an den Niederländer heran. Auch die Vorstandschaft hält sich vornehm zurück. Dabei ist dessen Bilanz weitaus schlechter als die von Jürgen Klinsmann zum gleichen Zeitpunkt 2008.
Was den Fußballinteressierten wirklich erstaunt: Nie beschleicht einen das Gefühl, dass van Gaal in naher und ferner Zukunft entlassen werden könnte. Eine Ergebnisfalle scheint in seinem Fall aufgehoben. Dieser hat sich van Gaal in den letzten Monaten auch durch übertriebene Selbstsicherheit und Arroganz geschickt entledigt.

Was könnte den Bayern helfen? Siege, freilich. Ich persönlich plädiere für das Original Loddar Matthäus, der auch nach empfindlichen Niederlagen nicht um den heißen Brei herumredete (siehe Video) und spätestens im übernächsten Spiel die Kohlen aus dem Feuer holte. Ach war das schön …




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