Montag, 30. November 2009

Alle Kinder dieser Erde ...

Ich war mal wieder im Kino. Ihr wisst schon, das Ding mit den weichen Sesseln. Der Film („Männerherzen“) überzeugte nur bedingt, es war mal wieder eine butterweiche Durchschnittskomödie.

Es gab aber auch Lichtblicke. Neben Christian Ulmen war es für mich Justus von Dohnanyi als Schlagersänger Bruce Berger. Sein Filmsong ist weltklasse, besonders die letzte Minute. Michael Jackson wäre stolz.

Hier das Video:


Donnerstag, 26. November 2009

Mach es bitte zu meinem Projekt

Ich gebe es unverblümt zu: Es gibt Werbeeinspieler, die ich einfach nicht verstehe. Und deshalb rufe ich aus:


Ihr da draußen

ihr Flegel

im Pegel

Alle Frauen

die klauen

Die Tomaten

im Garten

bitte nicht warten

All ihr Elefanten

und eure Anverwandten

in der Absurdität

der Realität

im Blumenbeet

Im Schein

ganz allein

muss ich sein

du Schwein

ach nein


Mach es zu deinem Projekt!?

Und bitte erklärt mir die Hornbach-Werbung ...

Donnerstag, 19. November 2009

Gehüpft wie gesprungen

Wird das jetzt hier ein Musik-Blog? Na egal ...


Gibt es kommerzielle Musik, die gut ist? Es gibt genug Menschen, die sich von massentauglichen Bands fernhalten, weil sie davon überzeugt sind, dass nur im Hinterzimmer des Untergrounds die guten Sounds erfunden werden. Das mag auch teilweise richtig sein, ich lass mich trotzdem von diversen massentauglichen Bands berieseln. So wie Billy Talent oder Pearl Jam.
Zur Abi-Zeit waren es Rage Against the Maschine, die mich mit ihrem einfachen, durchdringenden Krach täglich begleitet haben. Wie schön waren die alkoholisierten Ausflüge in Kölner Rockszene, bei denen wir uns wie kleine Kinder darüber freuten, wenn endlich „Bombtrack“ oder „Fistful of steel“ gespielt wurde.

Ich habe RAtM auch lange nach meinem Abi gehört und tue es ab und an auch heute noch. Sicher: Die Alben nach dem ersten Kracher konnten das Debüt nicht mehr toppen. Aber ein, zwei gute Songs sind auch anschließend entstanden (siehe Video - überragender Übergang von Intro zu Song und auch das Ende absolut weltklasse).
Bei Rock im Park/Rock am Ring gab Rage Against the Maschine 2008 ein überraschendes Comeback. Ich war in Nürnberg dabei und im Vorfeld durchaus skeptisch. Aber ich muss sagen: Die Jungs haben eine derart geile Show abgeliefert, dass am Ende wirklich jeder Anwesende abgegangen ist (ähnlich wie auf dem Video). Und auch bei mir lautete 2 1/2 Stunden das Motto: Gehüpft wie gesprungen!


Donnerstag, 12. November 2009

Ein Hotel in Tokio

Reden wir über Tokio Hotel. Ich weiß: Die Reaktionen schwanken jetzt zwischen „Och nee“ und „Juppi!“. Ein „Okay, lass mal hören“ gibt’s wohl eher selten. Neutralität bei Tokio Hotel - das passt irgendwie nicht. Wenn überhaupt, dann wohl noch ein: „Lass mich damit in Ruhe. Ist mir doch egal!“

Ich bin eher der „Och nee“-Typ. Mir erschließt es sich als Musikliebender einfach nicht, warum diese Band - auch im Ausland - einen derartigen Erfolg hat. Denn für mich ist das wirklich musikalischer Schrott, der da produziert wird.


Ich weiß, ich weiß:

- ist doch nur eine Kiddi-Band

- haben doch nur ein ausgewähltes Publikum

- leichte Kost für leichte Ansprüche

- der Markt existiert und muss bedient werden


Bei „Wetten dass …?“ hab ich mir unlängst ihren aktuellen Hit „Automatisch“ mal in voller Länge gegeben. Oh man. Seht hier:




Und wer jetzt sagt: Ja, die Jungs sind so erfolgreich, weil sie gut sind, dem sag ich: Hör bitte auf! Und wer dann noch sagt: Ja gut, sie sind im Ausland so erfolgreich, weil sie ihre Songs auch ins Englische übersetzten, dem sage ich: Ich hab mir die Version „Automatic“ auch gegeben. Hört sich noch schlimmer an.

Dienstag, 10. November 2009

Die Schwarze Hand

Darf man im Herbst eigentlich über leichte, beschwingte Sommermusik schreiben? Man darf. Hab ich mal gehört.

In diesem Sinne: Auf dem Weg zur Straßenbahn habe ich auf meinem Piiiiiiiep-Pod ein altes Album von Mano Negra gefunden. Es war eine schöne Mitwipp-Fahrt zum Schwimmbad. Trotz rauer Herbstluft und leichtem Nieselregen.

Irgendwie vergisst man die Kombo um den mittlerweile in Deutschland super-bekannten Frontmann Manu Chao doch mehr und mehr. Dabei hat die mindestens elfköpfige Gruppe zwischen 1987 und 1994 ein paar richtig gute Sachen produziert. Ihre Mischung aus Ska, Reggae, Punk und was nicht sonst noch alles hört sich zwar oft etwas knochig und unfertig an, aber eigentlich spürt man immer, dass da Jungs am Werk sind, denen die Musik aus dem Herzen springt.


Hier ein nettes Beispiel:




Bei Manu Chao ist es immer noch so, auch wenn die Musikszene den kleinen Franzosen zum Polit-Revoluzzer der Neuzeit machen will. Er wehrt sich regelmäßig dagegen und erhebt trotz Liedern wie „Politik Kills“ keinen Anspruch auf politische Meinungsbildung. Ganz authentisch – man glaubt es ihm.

Zurück zu Mano Negra (heißt übersetzt übrigens: Die Schwarze Hand). Die gibt es zwar nicht mehr, aber Manu Chao tourt mit dem Radio Bemba Sound System regelmäßig um den Globus. Und irgendwie erinnert einen der Live-Sound an den Stil von Mano Negra. Es soll – gerade in Deutschland – einige Konzertbesucher gegeben haben, die enttäuscht nach Hause gegangen sind, weil ihnen der Auftritt „zu punkig“ war und zu wenige Hits gespielt wurden.

Vor kurzem rief mich ein französischer Freund aus Monaco von einem Manu Chao & Radio Bemba Sound System-Konzert an. Er hatte es mir versprochen und hielt das Handy exakt 94 Sekunden in Richtung Lautsprecher. Wie es bei Mobiltelefonen so ist, vernahm ich nur ein undefinierbares Rauschen. Es war ein schönes Rauschen.

Mittwoch, 4. November 2009

Kenne mer nit, bruche mer net, fott domet

Wie gut kennt ihr euch mit Kölsch aus? Ich meine den Dialekt, nicht das Bier. Nicht einfach, kann ich euch sagen, aber urkomisch. Als Wahl-Rheinländer versteht man irgendwann das meiste, seine voller Stolz gespeicherten Satzfragmente sollte man aber nur außerhalb der Domstadt zum Besten geben. Das habe ich persönlich bei einer nächtlichen Taxifahrt erfahren müssen: Der Fahrer kommentierte meine leicht alkoholisierten Sprechversuche mit den Worten „Loss et lever!“

Ich mag den Dialekt trotzdem und kann immer wieder herzhaft darüber lachen. Wie beispielsweise über diesen wirklich witzigen Star-Wars-Trailer:



All jene, die nichts verstehen und auch nicht darüber lachen können, müssen jetzt nicht weiter lesen. Diejenigen, die gerne mal ihre Sätze ins Kölsche übersetzen wollen, sei nachfolgender Link empfohlen. Auf diese Art hab ich mal längere Zeit mit einem Freund kommuniziert. Macht wirklich Spaß.


www.dekoelsch.de/koelsch-uebersetzer.html


Das „Kölner Grundgesetz“ findet ihr übrigens hier:


www.spruecheportal.de/koelsche-sprueche.php


Tulpen für München

Wie viel Luis van Gaal verträgt ein Rekordmeister? Diese Frage muss man sich spätestens nach der gestrigen Champions-League-Niederlage gegen Bordeaux (0:2) stellen. Der FC Bayern wollte und musste siegen, spielte ohne die kreativen Geiste Ribery und – temporär - Robben aber erschreckend uninspiriert, um nicht zu sagen: schwach und unansehnlich. Ein Querpassfestival mit rumpelnden Stürmern, einer nicht-existenten Kreativabteilung im Mittelfeld und Verteidigern, die zwischen martialischem Übermut und befangener Lethargie pendelten.
Trotz bescheidendem Status Quo beim deutschen Kick-König sitzt Trainer Luis van Gaal erstaunlich sicher im Sattel. Das ist neu beim FC Bayern München. Die Bayern-Kritik ist groß in der deutschen Medienlandschaft, nur ausgewählte Häuser trauen sich jedoch an den Niederländer heran. Auch die Vorstandschaft hält sich vornehm zurück. Dabei ist dessen Bilanz weitaus schlechter als die von Jürgen Klinsmann zum gleichen Zeitpunkt 2008.
Was den Fußballinteressierten wirklich erstaunt: Nie beschleicht einen das Gefühl, dass van Gaal in naher und ferner Zukunft entlassen werden könnte. Eine Ergebnisfalle scheint in seinem Fall aufgehoben. Dieser hat sich van Gaal in den letzten Monaten auch durch übertriebene Selbstsicherheit und Arroganz geschickt entledigt.

Was könnte den Bayern helfen? Siege, freilich. Ich persönlich plädiere für das Original Loddar Matthäus, der auch nach empfindlichen Niederlagen nicht um den heißen Brei herumredete (siehe Video) und spätestens im übernächsten Spiel die Kohlen aus dem Feuer holte. Ach war das schön …




Dienstag, 3. November 2009

A soundtrack of my life

Wer kennt diese Szene nicht: Eine Privatparty, man versammelt sich in der Küche – irgendwie landen ja alle irgendwann in der Küche – und früher oder später redet man über: Filme. Und wenn es dann ganz trashig-freakige Tarantino und Co.-Varianten sind, dann ruft meist die blonde 0815-Partymaus vom Kühlschrank rüber: „Habt ihr den Soundtrack dazu gesehen? Der ist mal richtig gut!“ Die meisten haben, einige wenige nicht. Die müssen die Küche dann verlassen.

Bevor ich wieder musikalisch belehrt werde: Ja, es gibt de facto ein paar gute Film-Soundtracks. Nur frage ich mich: Werden viele Soundtracks nicht schön geredet, weil sie ein paar überragende Songs in sich tragen? Beispiele gefällig? Film: „Fight Club“, Song: "Where is my mind“ – Pixies. Oder: “Big Lebowski”, Song: “The man in me”- Bob Dylan.

Oft flachen Soundtracks ab, werden aber – und das nicht nur auf Privatpartys – hoch gelobt und teils auch mit Musik-Preisen bedacht. Und noch eine provokante These: Einige Musikfreunde stellen sich 2000 Soundtrack-CD´s ins Regal, weil sie zeitlebens auf der Suche nach einem eigenen Musikgeschmack sind.

Ich höre jetzt auf zu motzen. Denn ich kenne einen richtig guten Soundtrack. Einen, der perfekt in die kommenden Jahreszeiten passt und den ich euch ans Herz legen möchte. Von vorne bis hinten stimmig und wunderschön-melancholisch: Eddie Vedders „Into the wild“ (zum gleichnamigen Film von Sean Penn – im Übrigen auch sehr empfehlenswert, ganz im Gegensatz zum Buch). Ich hab diese CD im letzten Jahr rauf und runter gehört und als ich sie in diesen Tagen wieder entdeckt habe, hab ich mich sogar auf den Winter gefreut.

Um auf den Geschmack zu kommen, hier ein Song mit Filmszenen: